Da ich immer wieder in Situationen gerate, in denen ich um eine Bauanleitung zu meiner Kräuterspirale gebeten werde, hier nun die lang ersehnte Offenbarung.

Passendes Baumaterial habe ich im Baumarkt „Mutter-Natur“ gleich um die Ecke gefunden und lediglich mit Blasen, Kreuzschmerzen und Muskelkater bezahlt, da die unzähligen Steine, Sand und diverses Erdreich in mühsamer Kleinarbeit mit Eimern in meinen Garten geschleppt werden mussten.

Nicht zu vergessen den Bauschutt, den ich aus der umliegenden Au in meinen Garten schleppte, welchen andere Umweltsünder dort ohne Beachtung verbotenerweise entsorgt hatten. Keine Sorge liebe Mitbürger – liegt jetzt alles wiederverwertet in meinem Garten vergraben.

Tipp: Um den Vorgang zu beschleunigen, überzeuge leicht zu manipulierende Freunde und verpflichte partnerschaftliche Verbündete zum gemeinsamen Eimerschleppen.

Nun wird mit dem Spaten der Grundriss spiralenförmig ausgestochen und das Erdreich ca. 25 Zentimeter tief für einen stabilen Unterbau ausgehoben.

Zu beachten ist, dass der Standort sehr sonnig und warm sein muss, um für die Kräuter unterschiedliche Klimazonen zu schaffen. Die Öffnung der Spirale sollte nach Süden zeigen, an dessen Stelle auch ein kleiner Teich für die Brunnenkresse seinen Platz findet. Die ausgehobene Erde wird zu einem späteren Zeitpunkt wieder benötigt und der Unterbau mit Schotter und Kieselsteinen wieder aufgefüllt.

Tipp: Lass die mühsame Arbeit des Ausstechens jemand anderen machen und beobachte lediglich den Fortschritt.

Anleitung Kräuterspirale: Schritt 1
Anleitung Kräuterspirale: Schritt 2
Anleitung Kräuterspirale: Schritt 3

Dann kommt auch bereits der Bauschutt ins Spiel, welcher in der Mitte der Ausgrabung aufgetürmt werden sollte, um die nötige Höhe zu erreichen. Achte darauf, dass zwischen Schutthaufen und der abgrenzenden Steinmauer ca. 60 cm für die Bepflanzung zur Verfügung stehen. Sollte die Außenmauer wie in meinem Fall aus runden Steinen gebaut werden, empfiehlt es sich, die Zwischenräume mit Lehm oder Erde auszufüllen.

Beginne dann die Erde mit Sand, Kalk oder Urgesteinsmehl zu vermischen, um die perfekte Basis für die Kräuter zu schaffen. Dann steht einer Bepflanzung nichts mehr im Wege. Hier sollte vor allem darauf geachtet werden, dass die Kräuter in der richtigen Zone gepflanzt werden.

Tipp: Setze nie, niemals, never ever, ohne auch nur einmal daran zu denken, eine Minze in die Spirale ein, denn diese breitet sich sehr ungünstig auf die ganze Spirale aus. Ich habe selbst zwei Jahre gebraucht, dieses wuchernde Gewächs aus der Spirale zu beseitigen.

Zum Abschluss noch eine Pflanzenliste nach Zonen von unten nach oben:
Im Wasser: Brunnenkresse, Schnittlauch, Petersilie, Schnittknoblauch, Kerbel, Melisse, Basilikum, Oregano, Salbei, Thymian, Majoran, Lavendel, Zwergcurrykraut, …

Tipp: Lehne dich zurück in einen Sonnenstuhl und lass die Nachbarn neidisch über den Zaun blicken und lausche deren Getuschel, wenn sie sich mit der vertrockneten Basilikumtopfplanze in der Hand sich fragend umblicken, wie es sein kann, dass man durch dieses undefinierbare Ding ohne Pflege so schöne Kräuter bekommen kann.

Anleitung Kräuterspirale: Schritt 4
Kräuterspirale